Ich lasse mich ja ungern von dem AI-Hype-Train mitreißen, aber manchmal gibt es Releases, die mich auf den ersten Blick beeindrucken.

Gerade eben wollte ich nur mal eben mein Fachwissen im Bereich Astrophysik ein wenig auffrischen. Wie war das noch mal mit der Antigravitation? Natürlich habe ich Google dafür bemüht und interlektuel, wie ich bin, nach “Antigravity” gesucht. Abgesehen davon nutze ich Arch Linux und bin Veganer. Und gleich das erste Suchergebnis ließ mich aufhorchen: nicht einmal 3 Stunden alt und bei diesem generischen Begriff schon auf Platz 1? Manipuliert Google etwa die Suchergebnisse?

Ist natürlich alles Quatsch: Ich bin durch die üblichen Quellen darauf gestoßen. Wie dem auch sei: Gemini 3 Pro ist eine weitere Iteration, auf die noch viele folgen werden. Branchenüblich mit viel Tamtam angekündigt. Und da es noch nicht genug IDEs gibt (Windsurf, Cursor, …), haut Google noch einen raus: Antigravity.

Also runtergeladen und angeschaut!

Was zuerst bemerkenswert auffällt: Der Dienst kommt nach Anmeldung mit einem Google-Konto nicht nur mit Gemini 3 Pro, sondern auch mit Claude Sonnet 4.5 (inkl. Thinking) sowie GPT-OSS 120B (Medium). Und das, laut Google, reicht: das kostenlose Kontingent soll für die haushaltsübliche Anwendung ausreichen; selbst Power-User sollten die Rate-Limits nicht ausreizen.

[ x ] doubt
[ ] no doubt

( ͡° ͜ʖ ͡°)

Das ist aber noch nicht alles. Vielleicht ist es schon ein alter Hut, als eingefleischter “VS Code"-Nutzer ist das für mich aber neu: Antigravity bringt noch mehr mit! Der Planning Mode – der auch bei anderen agentengetriebenen Systemen vorhanden ist – erzeugt wie gehabt ein Entwicklungs-Konzept, das man gegenlesen, anpassen und ausführen kann.

Normal. Daneben bringt Antigravity aber auch einen Manager mit, über den sich die verschiedenen Workspaces an einer Stelle verwalten lassen. Dazu gibt es einen Playground, bei dem man mal schnell einen Prototypen aufziehen kann. Ich finde das ziemlich praktisch, da bei mir jede wilde Idee bisher immer ein komplett neues Projekt auf meiner Festplatte erzeugt hat.

Außerdem gibt es eine kleine lokale Knowledge Base, eine Sammlung von Artefakten, die im Laufe der Zeit entstehen und “erinnerungswürdig” sind.

Über eine Browser-Extension kann der Agent nun auch mit Webseiten kommunizieren. Das kennen wir zwar schon von anderen Agenten, aber hier wird über eine Chrome-Extension kommuniziert, also nicht über den “Simple Browser”, wie z. B. in VS Code. Das ist jetzt nicht der große Game Changer, kann aber bei der Web-App-Entwicklung durchaus nützlich sein.

In einem ersten Test habe ich das ganze mal gegen meinen “Video Tagger” geworfen (ein Tool, um KI-basiert Homevideos zu transkribieren und zu taggen). Der erste Prompt lief nicht mal durch und ich wurde schon zurückgeschickt…. soviel also dazu:

Antigravity

(Fairerweise sei erwähnt: Das Tool ist seit etwas mehr als 3 Stunden draußen und dementsprechend ist die Nachfrage vermutlich gerade sehr hoch.)

Die Qualität von Gemini 3 Pro kann ich also nicht wirklich beurteilen, Claude 4.5 musste den Karren aus dem Dreck ziehen.

Bisher hat mich in Sachen “Vybe Coding” noch kein Model und keine IDE vom Hocker gerissen. Zu volatil ist die Qualität, egal wie sehr ich am Setup und den Pre-Prompt-Instructions feile. Ich glaube, dass auch Gemini 3 Pro und Antigravity noch nicht den Durchbruch bringen werden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Zusammenfassung

Kurzüberblick zu Google **Gemini 3 Pro** und **Antigravity**: neue Agentenfunktionen, lokale Knowledge Base und Integrationen.


Hauptthemen: Künstliche Intelligenz Google Gemini Antigravity Agentenbasierte Systeme KI-Entwicklung Knowledge Base Browser-Extension Software-Tools Entwicklungsumgebungen Prompt Engineering KI-Integration

Schwierigkeitsgrad: beginner

Lesezeit: ca. 6 Minuten